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Tristan da Cunha (Südatlantik)

Tristan da Cunha. Zur Inselgruppe im Südatlantik gehören neben der gleichnamigen bewohnten Hauptinsel (98 qkm) noch mehrere andere Eilande. Rund 290 Menschen leben hier. Der Archipel gehört zum Britischen Ãœberseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha (Saint Helena, Ascension and Tristan da Cunha), dem außer Saint Helena die nordwestlich gelegene Insel Ascension und die 2.100 Kilometer weit im Süden befindliche Inselgruppe Tristan da Cunha angehören. Rund 2.800 Kilometer sind es zum Kap der Guten Hoffnung (Südafrika), nach Cabo Frio (Brasilien) 3.200 Kilometer. Jamestown (629 Einwohner), der Hauptort von St. Helena, ist Sitz des Gouverneurs und seit der Öffnung des Flughafens 2017 für den Linienflugverkehr auch auf dem Luftweg mit Südafrika verbunden. Zum Tristan da Cunha Archipel gehören neben der Hauptinsel vier weitere unbewohnte, südwestlich gelegene Inseln, Inaccessible Island (14 qkm), 33 Kilometer entfernt, Nightingale Island (2,6 qkm), Middle Island (0,2 qkm) und Stoltenhoff Island (0,2 qkm) sowie die bemannte insulare  Wetterstation Gough Island (91 qkm), 399 Kilometer südöstlich.                           

Die Hauptinsel bildet die kegelförmige Spitze eines mächtigen Unterwasservulkans, der im Queen Mary’s Peak (2.060 m NN) und Mount Olav (1.970 m NN) gipfelt. Anfangs lag das heiße Zentrum (Hotspot) genau auf der Spreizungsachse des Mittelatlantischen Rückens und Walfischrückens. Was in Südamerika zu Paraná, auf afrikanischer Seite zu Etendeka Flutbasalten führte. Es entstanden zwei Geraden, die bei Tristan da Cunha im Winkel von 120° aufeinandertreffen. Ein prägnantes Beispiel für die Unterschiede zwischen relativer und absoluter Plattenverschiebung. Die relative Plattenbewegung steht senkrecht auf dem Mittelozeanischen Rücken. Also bewegt sich die Afrikanische Platte nach Westen und die Südamerikanische Platte nach Osten. Absolut bewegen sich die Afrikanische Platte aber nach Nordwesten und die Südamerikanische Platte nach Nordosten. Das erklärt den Winkel, den die Vulkane beschreiben.                        

Tristan da Cunha wurde im März 1506 vom portugiesischen Admiral Tristao da Cunha entdeckt, der sie nach sich selbst Ilha de Tristão da Cunha nannte. Wegen des hohen Wellengangs  gelang es ihm aber nicht, einen Fuß auf die Insel zu setzen. Er sichtete auch die weiter südlich liegende Insel Nightingale. Ebenfalls im frühen 16. Jahrhundert, 1505 oder 1506, stieß der Portugiese  Goncalo Alvares rund 400 Kilometer weiter südöstlich auf Gough Island. Inaccessible Island dagegen wurde erst 1652 von der Besatzung des holländischen Schiffes  't Nachtglas entdeckt. Am 14. August 1816 gingen die Inseln in den Besitz der britischen Krone über. Englische Truppen besetzten die Hauptinsel Tristan da Cunha, um zu verhindern, dass Frankreich die Insel als Stützpunkt für einen Befreiungsversuch von Napoleon Bonaparte aus seinem zweiten Verbannungsort  St. Helena nutzen konnte. Von Oktober 1815 bis zu seinem Tod 1821 wurde der ehemalige Kaiser dort festgehalten. Bewacht von den Briten in komfortabler Haft. 1834 wurde Tristan da Cunha mit St. Helena und der Insel Ascension eine britische Kronkolonie, 1981 ein Britisch abhängiges Gebiet und 2002 schließlich Britisches Ãœberseegebiet (Overseas Territories Act). Bis zum Inkrafttreten der neuen Verfassung am 01.09.2009 mit gleichrangigem Status für das Inseltrio hieß das Territorium noch St. Helena und Nebengebiete (Saint Helena and Dependencies). Das Ãœberseegebiet zählt 6.563 Einwohner auf 391 Quadratkilometer Fläche. Als  Mitte 2011 das Auktionshaus Osenat in Fontainebleau bei Paris drei schmale Englisch-Vokabelhefte von Napoleon zur Versteigerung anbot, lag der Katalogpreis bei 7.000 bis 9.500 Euro. Der Verkauf brachte mit 93.125 Euro jedoch ein Vielfaches des Schätzwertes ein. Die drei handschriftlich geführten Bändchen des französischen Kaisers mit Eintragungen wie „To run = Courir“ (laufen) und Originalzeichnungen entstanden im unfreiwilligem Exil auf St. Helena. Neuer Eigentümer ist das Museum für Briefe und Manuskripte in Paris. Offenbar erfreut sich der Kaiser bis heute einer hohen Wertschätzung.

Walfischrücken. Keine Fiktion, sondern ein submariner Gebirgszug im Südatlantik.. Der ‚Rücken‘ beginnt vor der Küste Namibias und erstreckt sich gut 3.000 Kilometer in nordnordwestliche Richtung. Er trennt das Angola Becken von der Cape-Tiefsee-Ebene, die unter Wasser beide bis zu 6.000 Meter Tiefe messen. Dazwischen wölbt sich der Walfischrücken zum Archipel Tristan da Cunha auf, 2.800 Kilometer von Südafrika und 3.200 Kilometer von Brasilien entfernt. Edinburgh auf der Hauptinsel gilt als entlegenster, ständig von Menschen bewohnter Ort der Welt. Als einem von drei gleichrangigen Teilgebieten gehört die Inselgruppe zum britischen Ãœberseeterritorium St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha. St. Helena, der Sitz des Gouverneurs, liegt rund 2.100 Kilometer entfernt. Bei der UNO seit 1946 als Hoheitsgebiet ohne Selbstregierung gelistet, entstand aus der Kronkolonie (1834) ein ‚Britisch abhängiges Gebiet‘  (1981), durch den British Overseas Territories Act 2002 schließlich der heutige Status. Tristan da Cunha ist ein Vulkan, der steil auf über 2.000 Meter ansteigt. Am schmalen Küstenstreifen wohnen knapp 300 britische Staatsbürger, die mit sieben Familiennamen auskommen. Es gibt keinen Flugplatz und keine regelmäßigen Schiffsverbindungen. Das nächste Krankenhaus befindet sich in Kapstadt (Südafrika). Fernsehempfang ist seit 2001 möglich. Das Signal des Armeesenders BFBS reicht von den Falklandinseln bis hierher. Gästehäuser und Privatunterkünfte bedienen ein bescheidenes Gästeaufkommen.       

 

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